Superman ist der Start von einem neuen DC Universe (DCU) unter der Leitung von James Gunn, um endlich dem Mitbewerber Marvel mit seinem MCU anzugreifen, denn die DC Comics haben ein solch großes Potenzial, welches in den vergangenen Jahren zu selten ausgeschöpft wurde. Dieser Artikel kann einige Spoiler enthalten, daher schaut euch dringend den Film an und lest dann gerne diesen Artikel.
Ich war immer überzeugt, dass das DCU ein düsteres und härteres Universum im Vergleich zum MCU darstellen müsste, doch der neue Superman-Film hat mich von dem Gegenteil überzeugt. Alles ist heller, witziger, actionreicher und nahezu im Stil der erfolgreichen Filme von James Gunn mit den „Giardians of the Galaxy“.
Es gibt auf YouTube ein Video, welches „Ich wollte das Kino verlassen: SUPERMAN (2025) | Review“ heißt und ich habe mir im Vorfeld meines eigenen Kinobesuchs dieses Video angeschaut, aber habe mich auch nicht abschrecken lassen. Die Reaktionen waren anscheinend so gegenteilig, dass der YouTuber nachfolgend ein Statement dazu machte und sagte es wäre kein Clickbait-Versuch gewesen, aber es habe hervorragende Abrufzahlen. Im Artikel gehe ich auf einige Kritikpunkte des Videos ein, denn mich hat der Film absolut begeistert.
Eigentlich wollte ich dem Video keine weitere Aufmerksamkeit schenken, aber vielleicht möchte es jemand sehen und so fällt es mir leichter aus dem Video zu zitieren.
Ich bin endlich ein Fan von Superman
Ich habe als Kind die alten Filme über Superman geschaut und geliebt, aber je mehr Comics und Helden ich kennenlernte, desto weniger Interesse hatte ich an Superman, weil er mir zu mächtig war und die Geschichten sich stark ähnelten. Nun hat mich James Gunn mit David Corenswet als neuen Superman überzeugt und mir einen bombastischen Blockbuster mit viel Charme, Witz und emotionaler Tiefe präsentiert.
Der Film startet ohne Ursprungsgeschichte (Origin Story), die wir alle kennen und zigfach gesehen haben. Wir bekommen zum Start des Films einige geschriebene Sätze auf der Leinwand präsentiert, die uns die Geschichte zusammenfasst und Superman in das Universum einordnet. Es geht sofort mit Action los und nach und nach werden Teile seiner „Origin Story“ innerhalb des Films näher erläutert, wie etwa die Beziehung zu seinen Eltern, die schon bestehende Liebesbeziehung zu Lois Lane und seinem Antrieb den Menschen auf der Erde zu helfen.
Auch sein ewiger Widersacher Lex Luthor ist direkt drin, denn Superman kämpft in den ersten Filmminuten gegen einen von ihm gesteuerten Gegner, gegen den er seinen ersten Kampf anfangs verliert. Dies bedeutet, dass uns James Gunn direkt ins kalte Wasser und somit das neue DC Universe schmeißt, keine Zeit mit Erklärungen verliert, aber die Erklärungen organisch und unaufgeregt im Film abliefert.
Meine Antwort auf die Kritikpunkte des YouTubers BelYves
Der YouTuber BelYves bezeichnet sich selbst als großen Fan von Superman und James Gunn, aber der Film sei für ihn die größte Enttäuschung des Jahres. Kleiner hatte er es nicht, um mit dem Video innerhalb von sechs Tagen knapp 250.00o Aufrufe zu erzielen. In den YouTube-Kommentaren bekam er auch dafür heftige Gegenwehr und auch Fans des Kanals bezeichnen seine Kritik als überzogen und finden diese ungerechtfertigt. Mit den 150.000 Abonnenten ist dieser Clickbait-Gefahr schädlich für den Film und auch die Kinobetreiber.
Ich war gestern im UCI Düsseldorf in dem IMAX-Saal. Dort saßen weniger als 20 Leute im Kinosaal und ein Kommentar sagt auch, dass solch eine vernichtende Kritik bestimmt viele Fans davon abhält in das Kino zu gehen, denn wir bezahlten circa 26 € für ein Kinoticket. Eine Menge Geld und nicht wenige werden sich überlegen, ob sich der Kinobesuch für Superman lohnt, denn mit Getränken und vielleicht einem Essen vor und nach dem Film kostet ein solcher Kinobesuch dann gerne mal 60 €.
Die Humorkritik
In dem Video wird gesagt, dass der Film „krampfhaft witzig sein möchte“ und das habe ich komplett anders wahrgenommen. Der Hund „Krypto“ sei ein Sinnbild für den krampfhaften Humor, da sein Ungehorsam zu oft in Szenen eine lustige Rolle einnehmen würden. Diese Szenen kommen so 4-5 Mal vor, aber nehmen vielleicht eine Gesamtzeit von drei Minuten ein. Nebenbei erfahren wir auch mehr von der liebevollen und loyalen Seite des Hundes. Am Ende erfahren wir sogar den Grund für sein Verhalten, wenn die eigentliche Besitzerin des Hundes auftaucht und ihn mitnimmt. Selbst diese kleine Geschichte ist also in dem Film sehenswert abgeschlossen worden.
Superman-Entwicklung in dem Film
Der YouTuber kritisiert eine fehlende Entwicklung des Superman-Charakters in dem Film. Der innere Konflikt wird in dem Film an mehreren Stellen ausreichend beleuchtet und ich habe mit ihm und dem auf ihm liegenden Druck mitgefühlt. Durch den schnellen Einstieg in den Film bedarf es auch keiner großen Charakter-Entwicklung, denn ich kann euch sagen, dass es wirklich stressige Tage für Superman in dem Film ist. Seine Einstellung arbeitet er anfangs in einem Interview mit Lois Lane heraus. es wird eine Botschaft seiner Eltern von Krypton nebenbei abgespielt und immer wieder bekommen die Zuschauer seine Einstellung als Superheld gezeigt und erklärt.
Lois Lane wieder im Mittelpunkt
Ich war schon immer Fan von Lois Lane, denn mein erster Traumberuf war immer Journalist und das Setting vom „Daily Planet“, welches auch in diesem Film eindeutig klassisch und wunderbar inszeniert wird, hat mich direkt die im Film mehrfach auftauchende „Daily Planet“-Tasse bei Amazon* bestellen lassen. Lois Lane ist die Partnerin von Superman, die sein Handeln in der Rolle der Journalistin einerseits kritisch hinterfragt, aber gleichzeitig ihr Leben für seine Rettung aus dem Taschenuniversum riskiert.
Eine Heldin ohne Superkräfte ist geboren. Das sieht BelYves übrigens anders, hat die zweite Hälfte des Films anscheinend verschlafen oder wirklich das Kino verlassen, wenn er meint sie habe in der zweiten Hälfte des Films keine bedeutende Rolle mehr. Lois Lane schreibt den entscheidenden Artikel über Lex Luthor mit ihrem Team vom „Daily Planet“ und befreit Superman.
Der wahre Lex Luthor wurde gefunden
Nicholas Hoult spielt einen fantastischen Lex Luthor, der getrieben von Neid und Machtbesessenheit direkt als Erzfeind von Superman etabliert wird. Ein fantastischer Charakter, an dem nur seine neue Eve Teschmacher anfangs nervt, aber wie einst im Film eine wichtige Rolle spielt. Das „dumme Blondchen“ nervte anfangs etwas, aber es schmälert an keiner Stelle die ausdrucksstarke Figur von Lex Luthor.
Rundumschlag von BelYves überspannt den Bogen
CGI, Kostüme, Musik Action, Politikbezug, Familie Kent und auch die „Justice Gang“ mit drei überragend gespielten Charakteren Green Lantern, Hawkgirl und Mister Terrific, bekommen alle noch mal den Stempel „Enttäuschung“ aufgedrückt. Alles ohne Begründung und wenn schon Clickbait-Video, dann aber auch richtig.
Fazit zu diesem Video
BelYves widerspricht sich in dem Video mehrfach, wenn er das Weglassen der Ursprungsgeschichte positiv bewertet, aber dann in seinem Kopf so viele offene Fragen hat und jedes kleinste Detail unbedingt erklärt haben will.
- Wie sich Lois und Klark kennengelernt haben? Wahrscheinlich auf der Arbeit, wie immer.
- Wie wurde Lex Luthor böse? Interessiert mich nicht, kann auch später mal erzählt werden.
- Wie war es für Superman bei den Kents aufzuwachsen? Wird im Film gezeigt.
- Ich würde gerne mehr von allem sehen? Ja, dann warte, wir wir alle, auf weitere Filme im DCU
Dann verklärt er den Film auch noch als albernen Kinderfilm und als Parodie und verurteilt so alle Erwachsenen, die aber in der Mehrheit den Film positiv im Internet bewerten oder sich emotional von dem Film angesprochen fühlen.
Meine Highlights im Superman
Alle oben aufgeführten Kritikpunkte von BelYves kann ich absolut nicht teilen. Ich habe gelacht, mitgefiebert und es hat mich emotional auch mal getroffen.
Ich habe mich sehr gefreut, dass „Mister Terrific“-Darsteller Edi Gathegi wohl einen mehrjährigen Vertrag für weitere Auftritte im DCU unterschrieben hat.
Der Cameo von Peacemaker hat gezeigt, dass die Serie bereits im DCU spielt und ich freue mich sehr auf den Start der zweiten Staffel.
Die Inszenierung von Jimmy Olson ist perfekt, auch wenn sein neues Dasein als Frauenheld ungewöhnlich ist, aber die Rolle gefällt mir richtig gut.
Sean Gunn taucht nach seinem Auftritt bei Peacemaker erneut als Maxwell Lord im Film auf. Ich wusste gar nicht, dass er einer der Brüder von James Gunn ist. Maxwell Lord könnte nach Lex Luthor der nächste Gegner von Superman werden, wenn ich da zum Beispiel an die Comics „Countdown to Infinite Crisis“ denke.
Geht in diesen Film
Wenn ihr Superhelden, Superman oder Comicverfilmungen mögt, dann geht in das nächste Kino und schaut euch diesen Film an. Lasst euch nicht von Influencern beeinflussen, die ihr Geld mit Klicks und Views machen. Der Gegenwind zu diesem Video hat gezeigt, dass viele Fans den Film mögen und begeistert sind. Ich bin wirklich immer ein Superman-Kritiker gewesen, aber dieser neue Ansaatz funktioniert und so kann es im neuen DCU gerne weitergehen.
Bildquelle: WarnerBros | *= Affiliate-Link