Garth Ennis, bekannt für seine intensiven und oft provokanten Geschichten, kehrt mit „Punisher – Mission Fury“ zurück und liefert eine packende Erzählung über zwei der härtesten Charaktere im Marvel-Universum. Dieses Werk kombiniert die kompromisslose Brutalität des Punishers mit der taktischen Raffinesse von Nick Fury und entführt den Leser in die Wirren des Vietnamkriegs.
Für mich als Punisher-Fan wieder ein Sammelabend, der die Ausgaben 1-6 von „Get Fury“ enthält und bietet somit eine abgeschlossene Geschichte, die es nun in deutscher Sprache im Online-Shop von Panioni hier* zu kaufen gibt.
Story: Eine Mission am Rande des Wahnsinns
Im Jahr 1971 tobt der Vietnamkrieg. Colonel Nick Fury wird vom Vietcong gefangen genommen und besitzt Informationen, die das Potenzial haben, die USA erheblich zu schädigen. Die CIA kann es sich nicht leisten, dass diese Geheimnisse in feindliche Hände fallen. Ihre Lösung? Den besten Mann schicken, den sie haben: Captain Frank Castle, besser bekannt als der Punisher. Seine Mission ist klar und gnadenlos: Fury aufspüren und eliminieren, bevor er unter Folter Geheimnisse preisgibt. Doch wie zu erwarten, verläuft nichts nach Plan, und die beiden Soldaten müssen zusammenarbeiten, um zu überleben.
Ennis schafft es meisterhaft, die Spannung und die moralischen Grauzonen eines solchen Auftrags darzustellen. Die Dynamik zwischen Fury und Castle ist elektrisierend, geprägt von gegenseitigem Respekt und der Erkenntnis, dass sie mehr gemeinsam haben, als ihnen lieb ist.
Atmosphäre: Düstere Kriegsrealität
Die Darstellung des Vietnamkriegs ist roh und ungeschönt. Ennis und Burrows ziehen den Leser mitten ins Geschehen, lassen ihn den Dschungel, die Gefahr und die allgegenwärtige Anspannung spüren. Die Brutalität des Krieges wird nicht beschönigt, sondern in all ihrer Härte gezeigt, was dem Comic eine authentische und bedrückende Atmosphäre verleiht.
Einige Informationen zum Vietnamkrieg
Der Vietnamkrieg (1955–1975) war einer der blutigsten und umstrittensten Konflikte des 20. Jahrhunderts. Er begann als Bürgerkrieg zwischen dem kommunistischen Nordvietnam unter Ho Chi Minh und dem prowestlichen Südvietnam. Doch schnell wurde der Krieg zum Schauplatz des Kalten Krieges: Die USA griffen ein, um die Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern, während die Sowjetunion und China Nordvietnam unterstützten.
Über 58.000 US-Soldaten und mehrere Millionen Vietnamesen starben in einem brutalen Guerillakrieg, der vorwiegend in den Dschungeln Südostasiens tobte. Die Bilder von Napalm-Angriffen, Massakern und verzweifelten Soldaten prägten das globale Bewusstsein. Trotz massiver militärischer Überlegenheit konnten die USA den Widerstand der Vietcong nicht brechen. 1973 zog sich Amerika zurück, und 1975 fiel Saigon, womit Vietnam unter kommunistische Herrschaft geriet.
Der Krieg hinterließ tiefe Spuren – sowohl in Vietnam als auch in den USA, wo Protestbewegungen und Traumata die Gesellschaft veränderten. Heute gilt der Vietnamkrieg als Sinnbild für die Schrecken sinnloser militärischer Konflikte.
Charaktere: Tiefe Einblicke in komplexe Persönlichkeiten
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Frank Castle / Punisher: Ein Mann, gezeichnet von Krieg und Verlust, der in der Gewalt eine düstere Form von Gerechtigkeit sucht. Seine Entschlossenheit und sein unerschütterlicher Moralkodex machen ihn zu einer faszinierenden Figur. Ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit dem MCU-Punisher in der anstehenden Serie „Daredevil“ auf Disney+.
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Nick Fury: Der erfahrene Spion und Soldat, der trotz seiner harten Schale eine tiefe Loyalität seinen Männern gegenüber zeigt. Seine Interaktionen mit Castle offenbaren eine komplexe Mischung aus Misstrauen und Kameradschaft. Wir kennen Nick Fury natürlich als Anführer der Avengers im MCU, aber erneut zeigt Marvel uns die vielen Facetten dieses Charakters.
Zeichenstil: Detailreich und eindringlich
Die Illustrationen von Jacen Burrows ergänzen die Erzählung von Ennis perfekt. Sein klarer, detailreicher Stil fängt die Intensität und Brutalität des Krieges ein, ohne dabei reißerisch zu wirken. Die Mimik der Charaktere, die actiongeladenen Sequenzen und die düsteren Landschaften verschmelzen zu einem visuellen Erlebnis, das den Leser fesselt.
Ein Muss für Fans harter Action und tiefgründiger Charakterstudien
„Punisher – Mission Fury“ ist mehr als nur ein weiterer Action-Comic. Es ist eine intensive Auseinandersetzung mit den Schrecken des Krieges und den Menschen, die darin gefangen sind. Ennis und Burrows liefern ein Werk ab, das sowohl durch seine packende Story als auch durch seine tiefgründigen Charaktere überzeugt. Für Fans von Garth Ennis und Liebhaber von Geschichten, die keine Kompromisse eingehen, ist dieser Band ein absolutes Highlight.
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