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Es gibt Comics, die begleiten einen durch das Leben, ohne dass man es richtig merkt. Petzi gehört für mich genau in diese Kategorie. Als Kind war ich fasziniert von diesen warmherzigen, liebevoll gezeichneten Abenteuern – egal ob als Buch, als kleines Plüschspielzeug oder in der alten TV-Serie, die bei uns sonntags zum Frühstück lief. Als ich jetzt „Petzi in der Schweiz“ in den Händen hielt, war das wie ein Wiedersehen mit einem alten Freund, der immer noch das gleiche freundliche Lächeln trägt – nur diesmal durfte ich das Abenteuer gemeinsam mit meinen Töchtern erleben.
Ein Abenteuer zwischen Bergen, Schokolade und Freundschaft
Schon auf den ersten Seiten fühlte ich mich wieder zu Hause: Petzi, Pingo, Pelle und Seebär auf Reisen, dieses Mal in der Schweiz – und wie immer mit einer großen Portion Neugier und Herz. Die Geschichte ist einfach, aber nie banal. Sie hat dieses zeitlose Gefühl, das gute Kindercomics ausmacht: Es geht ums Entdecken, ums Staunen, ums Zusammensein.
Während ich las, hatte ich fast das Gefühl, die klare Bergluft zu riechen und das Glöckchen einer Kuh im Hintergrund zu hören. Meine Töchter lachten sich kaputt, wenn Petzi mal wieder in eines seiner charmanten Missgeschicke gerät oder Pelle versucht, alles mit Logik zu erklären. Das Schönste: Auf fast jeder Seite passiert im Hintergrund etwas Kleines, das man beim ersten Lesen leicht übersieht – winzige Nebenhandlungen, Tiere, die ihr eigenes Ding machen, oder witzige Details, die man erst auf den zweiten Blick entdeckt. Genau das macht den Reiz dieser Comics aus. Die Kinder hatten ihren Spaß damit, jede Ecke zu erforschen – wie eine Schatzsuche im Comicformat.
Lehrreich mit Leichtigkeit
Was ich an „Petzi in der Schweiz“ besonders schätze, ist dieser beiläufige Bildungsaspekt. Ohne erhobenen Zeigefinger erfährt man etwas über die Schweiz – über die Landschaft, die Menschen, ihre Eigenheiten. Meine Töchter waren begeistert, dass es dort tatsächlich Kühe mit Glocken gibt („Papa, das ist wirklich so?“), und ich ertappte mich dabei, kleine Geschichten über unsere eigenen Urlaube in den Alpen zu erzählen. So wurde das Lesen zu einem echten Familienmoment – einer Mischung aus Abenteuer, Lernen und gemeinsamem Lachen.
Ein Klassiker, der nicht altert
„Petzi in der Schweiz“ zeigt, dass gute Geschichten keine Zeit benötigen, um aktuell zu sein. Die Zeichnungen von Vilhelm Hansen wirken heute noch genauso charmant wie damals, und die Mischung aus Humor, Fantasie und liebevoller Moral funktioniert immer noch – vielleicht sogar besser, wenn man sie mit den eigenen Kindern teilt.
Die kuriose Geschichte von Petzi
Dass Petzi heute noch bekannt ist, grenzt fast an ein kleines Wunder – denn seine Verlagsgeschichte ist mindestens so turbulent wie manche seiner Abenteuer. Erfunden wurde Petzi (im Original „Rasmus Klump“) Anfang der 1950er Jahre vom dänischen Ehepaar Vilhelm und Carla Hansen. Der erste Comicstrip erschien 1951 in der Zeitung „Politiken“ – und von dort aus nahm die Erfolgsgeschichte Fahrt auf. Schon bald erschienen Sammelbände, Übersetzungen in Dutzenden Sprachen und schließlich auch Zeichentrickserien.
In Deutschland erlebte Petzi allerdings ein echtes Hin und Her: Zuerst erschien er bei Carlsen, später bei Egmont und dann wieder unter wechselnden Lizenzverlagen. Mal hieß er „Petzi“, mal „Rasmus Klump“, mal sogar anders – je nachdem, wer gerade die Rechte hielt. Selbst die Nummerierungen der Alben sorgten bei Sammlern regelmäßig für Stirnrunzeln. Und doch hat sich Petzi irgendwie durch all das Chaos hindurchgerettet, immer erkennbar an seinem gepunkteten Latzhosen-Charme und seiner freundlichen Welt.
Dass Panini den kleinen Bären nun wieder ins Rampenlicht holt, ist also nicht nur ein schöner Nostalgie-Moment, sondern fast schon eine kleine kulturhistorische Wiederentdeckung. Denn hinter der Einfachheit der Geschichten steckt eine Menge Comicgeschichte – und ein gutes Stück europäische Kinderzimmerkultur.
Mein Fazit
Wer Petzi kennt, wird dieses Buch lieben. Wer ihn noch nicht kennt, wird ihn hier kennenlernen – und zwar von seiner besten Seite. „Petzi in der Schweiz“ ist kein modernes Comic-Feuerwerk, sondern ein Stück Kindheit in Buchform. Es erinnert daran, wie schön es ist, sich gemeinsam über kleine Dinge zu freuen, zu lachen und zu lernen. Ein wunderbares Buch zum Vorlesen, Mitlesen, Wiederentdecken. Das Comic-Buch gibt es hier* direkt im Online-Shop von Panini.
„Petzi in der Schweiz“ ist Nostalgie, Humor und Herzenswärme – verpackt in einen Comic, der Generationen verbindet. Eine klare Empfehlung von mir – für alle, die ihre Kindheit nochmal erleben oder sie mit ihren Kindern teilen wollen.